Walderschließung – Warum ist sie wichtig?
Ein einzelner Weg reicht oft nicht aus, um allen Anforderungen an unsere Wälder gerecht zu werden. Bewirtschaftung, Tourismus und Sicherheit können in unseren Wäldern nur mit einem durchdachten Wegenetz funktionieren. Dieses Netz nennt sich Walderschließung und umfasst verschiedene Wegetypen.
Diese Wege werden nicht nur für forstwirtschaftliche Arbeiten und zum Spazierengehen angelegt. In Katastrophenfällen, in denen Leib und Leben in Gefahr sind, ist es zum Beispiel unabdingbar, schnell in und wieder aus dem Wald zu gelangen. So kann eine funktionierende Rettungskette sichergestellt werden. Bei großen Schadereignissen, wie flächigem Windwurf, ist es zudem ein großer Vorteil, wenn Flächen gut erreichbar sind und so schnell wie möglich aufgeräumt werden können. Folgeschäden durch beispielsweise die Massenvermehrung des Borkenkäfers sind so von Vornherein besser vermeidbar.
Eine ausreichende Erschließung des Waldes zeigt in der Regel auch, dass im Wald grundsätzlich nachhaltig gewirtschaftet wird. Zur einmaligen Befahrung angelegte Wege, wie man sie oft in Regenwäldern unserer Erde findet, sind hingegen ein starkes Indiz für Raubbau an Wäldern. Denn nach einem großflächigen Kahlschlag lohnt es sich meist Jahrzehnte bis Jahrhunderte nicht mehr, auf extra fest angelegten Wegen zu den gerodeten Flächen zu gelangen.
Wie so oft gibt es zwei Seiten einer Medaille – auch beim Thema Walderschließung. So nutzen Waldbesucher das Wegenetz umliegender Wälder ganz selbstverständlich. Sie ahnen nicht, dass mit dessen regelmäßiger Pflege und Wartung oft viel Aufwand und hohe Kosten verbunden sind. Auf der anderen Seite vernachlässigen viele Waldeigentümer den Ausbau beziehungsweise die Pflege bestehender Wege – aus verschiedenen Gründen.
Letztendlich kommt es bei der Walderschließung auf ein gesundes Maß an, um eine effiziente und schonende Bewirtschaftung der Wälder zu ermöglich und gleichzeitig die Erholung und Sicherheit aller Waldbesucher zu gewährleisten.