Warum Wald wichtig ist - die Waldfunktionen

In Deutschland existiert eine starke emotionale Bindung zum Wald. Nicht zuletzt deshalb wird deutlich mehr vom Wald und von der Forstwirtschaft erwartet, als nur die Bereitstellung von Holz. In diesem Artikel werden Ihnen die wichtigsten Waldfunktionen vorgestellt.

Ein Fluss fließt durch einen Wald - Waldfunktionen

Der Förster unterscheidet, wenn er über die Leistungen des Waldes spricht, zwischen drei Waldfunktionen:

Diese Waldfunktionen sind auch im §1 des Bundeswaldgesetzes festgeschrieben. Hier heißt es, dass der Wald aufgrund dieser Funktionen erhalten und seine Bewirtschaftung nachhaltig gesichert werden soll. Man spricht auch von einer “multifunktionalen Forstwirtschaft”, weil auf ein und derselben Waldfläche mehrere Funktionen vom Wald erfüllt werden sollen. Doch was genau versteht man unter Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktion?

Die Nutzfunktion des Waldes

Unter Nutzfunktion versteht man vor allem die materielle Nutzung des Waldes. Das kann klassischerweise die Ernte von Holz sein, aber auch die Nutzung von Schmuckreisig für Weihnachtsdekorationen oder das Gewinnen von Saatgut für die Vermehrung von Bäumen. Auch die Verwendung von Pilzen, Beeren und Wildfleisch könnte man hinzuziehen. Dabei ist zu beachten, dass das Sammeln von Pilzen und Beeren in einem gewissen Umfang jedem Waldbesucher für den Eigengebrauch erlaubt ist.

Auch die Jagd zählt zur Nutzfunktion des Waldes: Sie ermöglicht es, hochwertiges Fleisch ohne die negativen Aspekte der Massentierhaltung zu gewinnen. Für die Wahrung des ökologischen Gleichgewichts im Wald ist die Jagd heutzutage unerlässlich. Mehr dazu erfahren Sie in dem Artikel Der Wald und die Jagd.

Mit dem Verkauf von Holz lässt sich gutes Geld verdienen - Waldfunktionen: Nutzen
Mit dem Verkauf von Holz lässt sich gutes Geld verdienen.
© Photo von Dorelys Smits

Die Schutzfunktion des Waldes

Unter der Schutzfunktion des Waldes sind viele Funktionen zusammengefasst, die auf unterschiedliche Weise entweder den Menschen selbst oder die Umwelt schützen. Ein wichtiges Beispiel ist der Wasserschutz. Der Wald wird, im Gegensatz zu landwirtschaftlich genutzten Flächen, nicht gedüngt oder mit Pestiziden behandelt. Außerdem filtert er durch seinen gesunden Boden das Regenwasser. So entsteht sauberes Grundwasser, welches wir dann über Brunnen als Trinkwasser nutzen.

Auch zum Klimaschutz leistet Ihr Wald einen überaus wichtigen Beitrag, denn die Bäume speichern in ihrem Holz das Treibhausgas Kohlenstoffdioxid (CO₂). Die Möglichkeiten des Klimaschutzes im Wald können sogar noch gesteigert werden, wenn das CO₂ in langlebigen Holzprodukten verbaut wird, anstatt es verrotten zu lassen oder es zu verbrennen.

Auch der Naturschutz ist für den Förster ein Aspekt der Schutzfunktion von Wäldern. So werden Wälder, in denen geschützte oder seltene Tierarten leben, oft besonders geschont, um dem Schutz dieser Lebewesen gerecht zu werden. Das ist auch außerhalb von Naturschutzgebieten möglich. Außerdem erfüllt der Wald entlang von Autobahnen eine Lärmschutzfunktion. Im Gebirge bewahrt er uns vor Steinschlägen und Lawinen.

Die Erholungsfunktion des Waldes

Die Erholungsfunktion beschreibt den Nutzen des Waldes zur Erholung des Menschen. Ein Spaziergang im Wald kann bei der Bewältigung vom Stress des Alltags Wunder wirken und ist erwiesenermaßen gesund. Menschen, die in der Nähe eines Waldes wohnen, gehen häufig joggen oder führen ihren Hund aus. Besonders in der Umgebung von größeren Ortschaften und Städten tummeln sich an schönen Tagen oft zahllose Menschen im Wald. Dort ist der Förster häufig mehr mit der Sicherung der Wege beschäftigt als mit der Holznutzung.

Von der Erholungsfunktion des Waldes profitieren viele Menschen in Deutschland - Waldfunktionen: Erholung
Von der Erholungsfunktion des Waldes profitieren viele Menschen in Deutschland.
© Photo von Colette der Kinderen