Die Konsequenzen von Wildschäden für den Waldbau
Seit einigen Jahrzehnten werden Forderungen nach einem “Waldumbau” laut. Dabei sollen Wälder, die bisher nur aus Nadelbäumen, wie Kiefern oder Fichten, bestanden, in naturnahe Mischwälder aus verschiedenen Baumarten umgewandelt werden. Vielerorts wird auch angestrebt, trockenheitsresistente Baumarten in Wälder einzubringen, um den Wald auf den Klimawandel vorzubereiten. Pflanzt man nun Laubbäume in einen Wald, in dem über viele Jahrzehnte nur Nadelbäume wuchsen, kommen die Rehe schnell auf den Geschmack und der Waldumbau droht zu scheitern. Der finanzielle Aufwand durch den Ausfall der jungen gepflanzten Bäume und notwendige Schutzmaßnahmen kann groß sein.
Auch die Naturverjüngung wird durch den Verbiss gefährdet oder sogar verhindert. Mit Naturverjüngung ist die natürliche Entstehung einer neuen Baumgeneration gemeint – durch Samen, die vom Wind oder von Tieren auf der Fläche verteilt werden. Sie ist nicht nur kostenlos sondern wird, wie auch der Waldumbau, in den letzten Jahrzehnten zunehmend gefordert, um die Prozesse in der Waldbewirtschaftung natürlicher zu gestalten.
Sollen Waldumbau und Naturverjüngung erfolgreich sein, ist es häufig notwendig, Zäune um entsprechende Verjüngungsflächen zu bauen – eine kostenintensive Maßnahme. Mit einer entsprechenden Bejagung können Wildbestände wieder auf ein Niveau gebracht werden, das natürliche Verjüngung und vielfältige Baumartenmischungen auch ohne Zaunbau zulässt. Werben Sie bei den ortsansässigen Jägern dafür, eine waldgerechte Wilddichte zu schaffen. Sie ermöglicht ein natürliches und gesundes Wachstum Ihres Waldes und erspart Ihnen viel Arbeit und Geld.