Waldbrände - Ursachen und vorbeugende Maßnahmen

Waldbrände sind ein besonders emotionales Thema, weil neben wirtschaftlichen und ökologischen Schäden oft auch Tier- und Menschenleben in Gefahr sind. Erfahren Sie in diesem Artikel mehr über die Ursachen von Waldbränden und wie Sie ihnen im eigenen Wald vorbeugen können.

Ein Waldbrand im Nadelwald - Waldbrände - Ursachen und Prävention

Genau wie Insekten, Pilze und viele andere Bedrohungen, Gehören auch Waldbrände in manchen Regionen zu dem natürlichen Kreislauf des Waldes. Sie können tatsächlich auch positive Effekte haben. In Wäldern, in denen es von Natur aus Waldbrände gibt, leben zum Beispiel spezielle Pflanzen, Insekten und andere Kleintiere, die optimal an die  Bedingungen nach einem Waldbrand angepasst sind. Beispielsweise gibt es Baumarten, deren Samen erst nach einem Brand anfangen zu keimen – sie benötigen den damit verbundenen Hitzereiz.

Waldbrände können aber auch ein großes Sicherheitsrisiko für Menschen bedeuten, schwere wirtschaftliche Schäden verursachen und riesige Waldstücke, die über Jahrhunderte gewachsen sind, innerhalb von Tagen oder gar Stunden zerstören.

Wie können Waldbrände entstehen?

Für einen Waldbrand braucht es vor allem zwei Dinge: gut brennbares Material und einen Funken, ein Stück Glut oder eine Flamme, die es entzündet. Besonders der erste Funke, der das Feuer entfacht, ist unter natürlichen Bedingungen relativ selten. Deshalb entstehen Waldbrände ohne menschlichen Einfluss eher selten. Eine mögliche natürliche Ursache ist zum Beispiel ein Gewitter nach längerer Trockenheit. Die Blitze können dann trockene Pflanzenteile entzünden.

Heutzutage entstehen Waldbrände meist durch Menschenhand, ob absichtlich oder aus Versehen:

  • Laub wird im Garten oder auf Feldern verbrannt
  • Glimmende Zigarettenstummel werden unbedacht weggeworfen
  • Lagerfeuer werden schlecht gesichert
  • Phosphorhaltige Munitionsreste entzünden sich bei heißer Witterung eigenständig
  • Feuer werden absichtlich gelegt
Ein Bodenbrand in einem Kiefernwald - Waldbrände - Ursachen und Prävention
Bei lang anhaltender Trockenheit können sich Waldbrände auf großer Fläche sehr schnell ausbreiten.

Welches Brennmaterial ist besonders gefährlich?

Um nur aus einem Funken oder einem Stück Glut ein Feuer zu entfachen, braucht es gutes Brennmaterial. Im Wald kommen dafür in erster Linie sehr trockene Pflanzenreste in Frage. Die Samen von Pappeln und einigen Gräsern fangen am leichtesten Feuer. Danach folgen allgemein trockene Gräser, trockene Nadeln und kleine Zweige. Deshalb sind Nadelwälder mit dichtem Grasbewuchs auch besonders feuergefährdet. Für trockenes Laub braucht es hingegen meist bereits eine größere Flamme und auch das trockenste Totholz fängt erst Feuer, wenn die Flammen eine gewisse Größe erreicht haben. Kommt ein Feuer aber richtig in Fahrt kann es fast alle Pflanzenteile und sogar den Humus und die Wurzeln im Boden erfassen.

Das Feuer verbrennt normalerweise zuerst leicht brennbares Material am Boden. Mit etwas Glück ist solch leicht brennbares Material nur in einem kleinen Areal verfügbar, sodass sich das Feuer nicht weiter ausbreiten kann und von alleine erlischt. Stehen aber in einem jungen Kiefernbestand viele kleine abgestorbene Bäume, dann kann sich das Feuer von der Bodenvegetation aus über das Totholz ausbreiten und letztendlich auf die Baumkronen übergreifen. Solche Kronenfeuer sind meist deutlich heftiger, verursachen größere Schäden und sind schwerer unter Kontrolle zu bringen als reine Bodenfeuer. Kronenfeuer spielen bei uns in Deutschland in der Regel nur in Nadelwäldern eine Rolle.

Wie Sie Waldbränden vorbeugen können

Da es häufig Menschen sind, die wissentlich oder aus Versehen Waldbrände verursachen, setzen manche Forstverwaltungen auf Aufklärung und Hinweisschilder. Aber es reicht nicht aus, ein Bewusstsein für die Gefahr von Waldbränden zu schaffen.

Um ihnen effektiv vorzubeugen, gibt es verschiedene Möglichkeiten: Das Risiko von Waldbränden ist abhängig von der Baumart. Besonders bei harzhaltigen Nadelbäume und allen voran bei Kiefern ist das Risiko besonders hoch. In einigen großflächigen Kiefernanbauten wurden deshalb gezielt Waldbrandschutzstreifen aus Pappeln, Robinien oder Roteichen entlang von Straßen gepflanzt. Generell bietet sich für die Prävention von Waldbränden eine Förderung von Baumarten mit geringem Waldbrandrisiko an.

Um zu verhindern, dass sich kleine Bodenfeuer ausbreiten, lohnt es sich auch, in wenigen Metern Entfernung entlang einer Straße einen breiten Streifen Boden von brennbarem Material zu befreien. Gelegentlich werden auch Schneisen in einem rechten Winkel zur Hauptwindrichtung quer durch größere Waldgebiete angelegt. Auf diese Weise wird auch hier möglichen Waldbränden vorsorglich eine Grenze gesetzt. Auch Rückegassen – das sind Schneisen im Wald, auf denen Forstmaschinen den Wald befahren können – und Forstwege können eine ähnliche Wirkung zeigen.

Unabhängig von ihrer Wirkung als Schneise ist die regelmäßige Instandhaltung von Waldwegen wichtig. Denn im Fall eines Brandes braucht die Feuerwehr gut ausgebaute Wege, um schnell und unkompliziert zum Brandherd zu gelangen. Auch deshalb können Sie für die Instandhaltung Ihrer Waldwege Fördermittel beantragen.

Zu guter Letzt besteht die Möglichkeit eine Waldbrandversicherung abzuschließen. Damit lassen sich Brände zwar nicht vermeiden, im Schadensfall werden aber von der Versicherung wirtschaftliche Einbußen und die Kosten der Wiederaufforstung ersetzt. Auch für forstwirtschaftliche Zusammenschlüsse besteht die Möglichkeit der Waldbrandversicherung, sodass die Versicherungskosten bei einigen dieser Zusammenschlüsse schon in den Mitgliedsbeiträgen enthalten sind.

 

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