Schädliche Insekten im Wald

Manche schädliche Insekten im Wald sind weitläufig bekannt, wie zum Beispiel die Borkenkäfer. Andere Schadinsekten hingegen sind den meisten Menschen unbekannt. In diesem Artikel können Sie sich einen Überblick über die wichtigsten Gruppen von schädlichen Insekten im Wald verschaffen. Und darüber welche Folgen ihr vermehrtes Auftreten für Ihren Wald haben kann.

Ein Borkenkäfer aus der Nähe -Schädliche Insekten im Wald

Das Wichtigste zuerst: Insekten sind ein natürlicher Bestandteil von Wäldern und viele von ihnen sind sehr nützlich. Sie bestäuben zum Beispiel Blüten und ermöglichen so erst die Bildung von Früchten, die uns als Nahrung dienen. Räuberische Insekten fressen andere Insekten und Kleintiere und helfen so das ökologische Gleichgewicht zwischen verschiedenen Tier- und Pflanzenarten zu erhalten.

Daneben gibt es aber auch einige Insekten, die sich von Pflanzenteilen ernähren und zum Teil erhebliche Schäden an Bäumen verursachen können, wenn sie massenhaft auftreten. Im schlimmsten Fall bringen sie ganze Wälder zum Absterben. Das Risiko für solche Schäden ist höher, wenn Ihr Wald vorher bereits aus dem ökologischen Gleichgewicht geraten ist.

Insekten, die Ihrem Wald schaden können

Im Prinzip könnte jedes Insekt, das sich von Pflanzen ernährt, als potenziell schädlich für den Wald angesehen werden. Angesichts der überwältigenden Artenvielfalt behandelt dieser Artikel aber nur einige der wichtigsten Gruppen, die besonders schwere Schäden im Wald verursachen können:

Dabei spielen überwiegend Insektenlarven eine große Rolle. Denn Larven nehmen deutlich mehr Nahrung zu sich als ausgewachsene Insekten, deren Fokus eher auf der Fortpflanzung liegt.

Nadel- und Blattfresser

Viele Insekten ernähren sich von Nadeln und Blättern. Die meisten von ihnen schwächen die Bäume aber nur wenig. Wirklich große Schäden richten nur einige wenige Insektengruppen an. Dazu gehören in Deutschland vor allem folgende Gruppen:

  • Raupen (Larven von Faltern)
  • Afterraupen (Larven von Blattwespen)
  • Blattkäferlarven
Eine Larve der Gemeinen Kiefernbuschhornblattwespe - Schädliche Insekten im Wald
Bei Massenvermehrungen können die Larven der Gemeinen Kiefernbuschhornblattwespe große Schäden anrichten.

Diesen drei wichtigsten Gruppen der Nadel- und Blattfresser ist gemein, dass sie als Larve besonders viel fressen und dass sich einige Arten von ihnen sehr schnell vermehren können. Sie neigen zu Massenvermehrungen und sind deshalb besonders gefährlich für Ihren Wald. Wichtige Beispiele für Nadel- und Blattfresser sind die Raupen der Nonne und die Afterraupen der Kiefernbuschhornblattwespe in Nadelwäldern, sowie die Raupen des Schwammspinners in Laub- und Mischwäldern.

Borkenkäfer und andere Rindenfresser

Die Borkenkäfer sind wohl die bekanntesten schädlichen Insekten im Wald. Das liegt vermutlich auch an der Regelmäßigkeit, mit der die beiden Arten Buchdrucker und Kupferstecher große Schäden in Fichtenwäldern anrichten und es daher auch in die Medienberichterstattung schaffen. Abhängig von der Art und Alter der Bäume treten verschiedene Borkenkäferarten auf. Insbesondere bei Nadelbäumen fallen die durch sie verursachten Schäden groß aus.  Die erwachsenen Käfer bohren sich durch die Rinde, um in einem Gang darunter ihre Eier abzulegen. Die geschlüpften Larven fressen unter der Rinde weiter bis sie ausgewachsen sind – und neue Bäume befallen.

Ein Borkenkäfer frisst sich durch die Rinde eines Baumes - Schädliche Insekten im Wald
Borkenkäfer legen Fraßgänge unter der Rinde an, um dort anschließend ihre Eier abzulegen.

Gesunde Bäume können sich zum Beispiel mit Harz gegen das Eindringen von Borkenkäfern wehren. Ist ein Baum jedoch geschwächt oder wird er von zu vielen Käfern auf einmal befallen, wird er zur Brutstätte von Zehntausenden neuer Borkenkäfer. So können sich die Insekten besonders in durch Trockenheit geschwächten Wäldern und nach einem Sturm geborstenen Bäumen massenhaft vermehren und umfangreiche Schäden verursachen. Oft befallen die Käfer auch umliegende Wälder, wenn sie nicht frühzeitig bekämpft werden.

Wie der Borkenkäfer zählen auch die Larven einiger Bock– und Prachtkäfer zu den Rindenfressern. Für einen Befall durch diese Schädlinge müssen die Bäume in der Regel aber bereits stark geschwächt sein. Darum sind diese Käfergruppen häufig nicht selbst die Ursache eines Schadens, sondern treten eher in dessen Folge auf.

Nach einer Borkenkäfer-Massenvermehrung bleiben von diesem Wald fast nur noch abgestorbene Bäume.
Nach einer Borkenkäfer-Massenvermehrung bleiben in vielen Wäldern meist nur noch abgestorbene Bäume übrig.
© Photo von Casey Fyfe

Wurzelfresser

Auch die Wurzeln von Bäumen sind nicht vor schädlichen Insekten gefeit. Vor allem die folgenden Gruppen fressen bevorzugt Pflanzenwurzeln im Boden:

Weil die Wurzeln naturgemäß unter der Erde verborgen liegen, wird ein Befall jedoch nur selten entdeckt. Schwere Wurzelschäden machen sich ähnlich bemerkbar wie Trockenheit oder Nährstoffmangel: Die betroffenen Bäume sehen allgemein schwächlich aus, Laub und Nadeln können abfallen oder sich verfärben. Teilweise sind auch Pilzerkrankungen an Wurzeln und im Stamm die Folge von Wurzelschäden. Über schädliche Pilze im Wald können Sie sich im Artikel Schädliche Pilze im Wald informieren.

 

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