Die Profis im Wald - über Förster, Forstwirte und Co.

Die Profis im Wald – ob beim Brennholz-Schlagen oder auf dem Waldspaziergang können Sie ihnen begegnen. Erfahren Sie in diesem Artikel mehr über Förster, Forstwirte, Rücker, Dienstleister und Co.

Ein Forwarder im Wald

Unter Profis im Wald verstehen wir besonders jene Berufsgruppen, die ihr Geld im Wald verdienen und die deshalb täglich mit ihm in Kontakt kommen. Dazu zählen:

Förster

Wenn es um Profis im Wald geht, kommt den meisten Menschen als erstes der Förster in den Sinn. Er kümmert sich um die Pflege und Verwaltung der Wälder in öffentlicher Hand, aber berät und betreut häufig auch Eigentümern von Privatwald. Auch wenn der Förster mittlerweile viel Zeit am Schreibtisch verbringt, kann man ihn durchaus noch draußen im Wald antreffen. Besonders beim Auszeichnen von Bäumen, also bei der Vorbereitung von Waldpflegemaßnahmen, ist er im Wald unterwegs, aber auch bei Vor-Ort-Terminen mit Waldeigentümern, beim Vermessen von Holzpoltern oder bei der Kontrolle von Flächen mit Borkenkäferproblemen.

Eine Forstwirtin an der Arbeit - Profis im Wald
Die Arbeit der Forstwirte beschränkt sich nicht nur auf das Fällen der Bäume. Im Jahresverlauf führen sie viele weitere Pflegemaßnahmen aus und pflanzen die Bäume der nächsten Waldgeneration.

Forstwirte

Während der Förster Aufgaben der Planung, der Verwaltung oder der Beratung übernimmt, ist der Forstwirt zuständig für die Ausführung einer Vielzahl praktischer Arbeiten im Wald. Er fällt alte und pflanzt junge Bäume, errichtet Zäune, führt Kulturpflegemaßnahmen durch, kümmert sich um die Instandsetzung von jagdlichen Einrichtungen und verrichtet andere Arbeiten im Wald. Laien bezeichnen Forstwirte deshalb häufig auch als Waldarbeiter oder Holzfäller. Diese Arbeit ist körperlich anstrengend und nicht selten gefährlich – dafür bekommt der Forstwirt täglich viel frische Luft und hat den wahrscheinlich schönsten Arbeitsplatz der Welt: den Wald.

Harvester-Fahrer

In der Regel sind es in Deutschland Forstwirte, die durch zusätzliche qualifizierende Maßnahmen die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten erlangen, um Harvester bedienen zu können.

Harvester sind sogenannte Vollerntemaschinen, also schwere Fahrzeuge, die mit einem Kranarm Bäumen greifen, sie fällen, mühelos aufheben, ihre Äste entfernen und anschließend den Stamm auf die gewünschte Länge sägen. Da die Maschinen deutlich schneller bei der Waldpflege und Holzernte sind als ein Forstwirt mit Kettensäge, spart ihr Einsatz häufig Kosten. Allerdings können Harvester nur Bäume bis zu einem gewissen Durchmesser verarbeiten, sodass der Forstwirt bei besonders dicken alten Bäumen noch immer die Motorsäge selbst anlegt.

Rücker oder Holzrücker

Der Holzrücker ist neben dem Harvesterfahrer ein weiterer Maschinenführer im Wald. Er sammelt das Holz, das der Harvesterfahrer geerntet hat, und stapelt es an einem Waldweg, wo es für den Abtransport durch Lkw erreichbar ist. Auf empfindlichen Böden werden teilweise noch immer – oder wieder – Pferde zum Rücken eingesetzt. In der Regel arbeiten die Rücker aber mit schweren Maschinen: den sogenannten Forwardern. Sie greifen das Holz mit einem Kranarm, legen es in einer Art Korb auf dem hinteren Teil des Fahrzeugs ab und können so viele Tonnen auf einmal bewegen. Dieses Verfahren ist für Stammabschnitte mit einer gewissen Maximallänge geeignet. Bei besonders langen Stämmen, sogenanntem Langholz, arbeiten Rücker mit Schleppern oder Skiddern. Diese traktorartigen Fahrzeuge verfügen über leistungsstarke Seilwinden. Mit diesen Schleppern wird das Holz an den nächsten Lkw-befahrbaren Waldweg gezogen.

Ein Holzrücker mit Pferden - Profis im Wald
Holzrücker mit Pferden bekommt man im Wald heute deutlich weniger zu Gesicht. Sie erfreuen sich jedoch dank der bodenschonenden Arbeitsweise neuer Beliebtheit.

Jäger

Im Gegensatz zu den anderen Profis im Wald, verdienen die meisten Jäger ihr Geld nicht mit der Jagd. Es gibt zwar auch heute noch Berufsjäger, sie sind inzwischen aber die Ausnahme. Während die Jagd für viele Förster zum Berufsalltag gehört, müssen Freizeit-Jäger eine umfassende Ausbildung absolvieren, um den Jagdschein zu erlangen. Durch ihre Erfahrung kennen sie sich oft sehr gut im Wald aus, besonders in Bezug auf die heimische Tierwelt. In dem Artikel “Der Wald und die Jagd” erfahren Sie, weshalb Jäger für den Waldeigentümer wichtige Ansprechpartner sind.

Ein Jäger im Wald - Profis im Wald
Jäger sorgen für den Erhalt des natürlichen Gleichgewichts in unserer Kulturlandschaft.

Private Dienstleister im Wald

Es gibt zahlreiche private Dienstleister, die praktisch sämtliche Arbeiten im Wald verrichten können: von der Beratung, der Pflanzung und Kulturpflege über die Waldpflege, Holzernte und Rückung bis hin zum Zaunbau. Deshalb arbeiten auch häufig Forstwirte, Rücker und studierte Förster in privaten Dienstleistungsunternehmen.

Die privaten Dienstleister sind vielfältig. Manch eine Baumschule bietet auch Aufforstungen und Zaunbau an. Holztransportfirmen können nebenbei als Holzhändler aktiv sein. Oder erfahrene Forstwirte bieten mit eigenen Angestellten ein Komplettpaket von Holzeinschlag über Pferderückung bis zur Vermarktung an. Kurzum: Private Dienstleister sind so vielfältig wie die Wald- und Forstwirtschaft und die Menschen hinter den Unternehmen.

 

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