Eis und Schnee im Wald

Unser heimischer Wald ist gut an das hiesige Klima angepasst und übersteht Eis und Schnee in der Regel ohne Probleme. Unter bestimmten Voraussetzungen können winterliche Witterungseinflüsse aber auch zu viel für unsere Bäume werden und Schäden verursachen.

Ein verschneiter Fichtenwald - die schmalen Kronen sind eine Anpassung an die Last des Schnees - Eis und Schnee im Wald

Die übliche Winterkälte kennen unsere Bäume gut und können sie auch meist problemlos überstehen. Anders sieht es bei einigen besonderen Wetterlagen aus. Dazu zählen insbesondere:

Hagelschäden

Beim Hagel entstehen mechanische Verletzungen von Laub und Zweigen. Starker Hagel kann Blätter und Nadeln beschädigen und teilweise ganze Äste abknicken. Diese Verletzungen können wiederum bestimmten Pilzen als Angriffspunkt dienen, die Triebe zu befallen. Im Nachhinein erkennen Sie schwere Hagelschäden oft daran, dass überall auf dem Waldboden verteilt grüne Blätter, Nadeln und zuweilen ganze Zweige liegen.

Frostschäden

Treten Fröste ungewöhnlich früh im Herbst auf, sind die Zweige häufig noch nicht vollständig verholzt und können deshalb absterben. Ähnliches geschieht, wenn Fröste sehr spät im Frühjahr auftreten. Die jungen Triebe sind dann noch weich und empfindlich gegenüber Kälte. Es gibt bestimmte Baumarten, die Früh- und Spätfrösten besonders schlecht zurecht kommen. Betroffene Zweige sterben häufig ab und hängen dann schlaff herunter, während sich das Laub braun verfärbt. Diese Schäden werden mitunter für Pilzbefall gehalten. Tatsächlich finden sich manchmal aber auch Pilze an den beschädigten Partien, die nicht Ursache des Schadens sind, sondern eine Folge.

Da kalte Luft nach unten sinkt, haben Wälder, die in einer Senke liegen, häufiger mit Frostschäden zu kämpfen.

Besonders an jungen Bäumen kann Frost zu schweren Schäden führen, weil diese noch empfindlicher sind, als ausgewachsene Bäume. Ein schützender “Schirm” aus einzelnen alten Bäumen kann helfen. Außerdem sollten Sie stets Baumarten pflanzen, die an das örtliche Klima gut angepasst sind.

Wenn die Temperatur besonders schnell fällt, neigen Baumstämme mancher Arten dazu einzureißen. Diese Frostrisse werden häufig mit den Schäden durch Blitzschlag verwechselt.

Nassschnee

Manchmal fallen um den Gefrierpunkt herum große Mengen schweren, nassen Schnees. Dieser Schnee verfängt sich besser in den Kronen von Bäumen als feine trockene Flocken, die bei kälteren Temperaturen entstehen. Wird es nachts kälter und der Schnee friert fest, kann sich am nächsten Tag noch mehr Schnee in den Kronen sammeln. So können die Schneeberge auf den Ästen ganze Bäume regelrecht zu Boden ziehen. Auch das gleichzeitige Auftreten von nassem Schnee und starkem Wind macht ihnen zu schaffen, lässt Äste abknicken oder wirft ganze Bäume um. Bei solchen Schäden spricht der Förster von Schneebruch.

Von Nassschnee bedeckter Zweig - Eis und Schnee im Wald
Nassschnee kann im schlimmsten Fall ganze Bäume zu Boden bringen.
© Photo von Christine Makhlouf

Besonders empfindlich gegenüber Schneebruch sind Nadelbäume, da sie ihre Nadeln im Winter nicht verlieren. Dadurch können sich große Mengen an Schnee ansammeln. Neben den Laubbaumarten ist auch die Lärche weniger gefährdet, weil sie als einzige heimische Nadelbaumart ihr grünes Kleid im Herbst ablegt.

Stehen die Bäume im Wald zu eng, weil er lange nicht gepflegt und keine Bäume entnommen wurden, dann berühren sich auch ihre Kronen. Nassschnee kann sich wie ein Teppich auf das Kronendach des Waldes legen. Je mehr es schneit, desto dicker und schwerer wird diese Schneedecke. Ist die Last überschritten, die der Wald tragen kann, so kann er plötzlich und völlig unvermittelt auf großer Fläche zusammenbrechen.

Durch einen anhaltend gepflegten Zustand Ihres Waldes können Sie dieser Gefahr vorbeugen. In dem Artikel Warum Waldpflege finden Sie weitere Informationen zu diesem Thema. Auf unserem Waldmarktplatz finden Sie geeignete Berater und Dienstleister, die Ihnen bei der Waldpflege kompetent zur Seite stehen.

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