Lebensraum Waldrand

Ein gut gestalteter Waldrand ist ein wertvoller Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten und kann unterstützend auf die Stabilität Ihres Waldes einwirken. Deshalb lohnt es sich für Sie als Waldbesitzer, sich genauer mit dem Thema Waldrand auseinanderzusetzen, wenn Ihr Wald an eine offene Fläche angrenzt.

Ein strukturreicher Waldrand

Einen Waldrand hat jeder schon einmal gesehen aber vielleicht nicht bewusst wahrgenommen. Ein gut gestalteter Waldrand ist ein ausgesprochen ästhetischer und vielfältiger Übergang vom Wald zum Offenland. Er ist im besten Fall 20-30 Meter breit und unterteilt sich idealerweise in verschiedene Zonen. Holunder, Kornelkirsche, Speierling, Elsbeere, Weiden und viele andere Pflanzen bieten sich für das Anlegen eines Waldrandes an.

Ein guter Waldrand bietet viele Vorteile

Ein richtig angelegter Waldrand bringt viele Vorteile mit sich. Zum einen bietet er Lebensraum für Insekten, wie zum Beispiel Erdwespen. Diese wiederum stellen die wichtigste Nahrungsquelle des Wespenbussards dar. Vögel wie die Goldammer und der Neuntöter finden ebenfalls Lebens- und Brutraum in den Büschen des Waldrandes. Auch viele Amphibien- und Reptilienarten siedeln sich dort an. Das freut besonders ihre natürlichen Feinde wie den Dachs und den Storch. Zudem besiedeln Hasen, Kaninchen und Mäuse den Übergang vom Wald zur Feldflur. Diese wiederum sind die Beute von Fuchs, Krähe, Marder und vielen mehr. Doch keine Sorge: Jäger und Beute stehen in einem Gleichgewicht nebeneinander, wenn ein geeigneter Lebensraum vorhanden ist.

Ein weiterer Vorteil eines gut angelegten Waldrandes ist, dass das Wild im Dickicht Deckung findet. Dadurch haben die Tiere weniger Stress, sie verbeißen weniger junge Bäume im Inneren des Waldes und verursachen letztendlich weniger Schäden. Mehr zu diesem Thema finden Sie in dem Artikel Wildschäden im Wald.

Der Waldrand als Schutzwall des Waldes

Darüber hinaus schützt ein guter Waldrand Ihren Wald vor äußeren Einflüssen. So bremst der Bewuchs des Waldrandes zum Beispiel die Erosion der oberen Bodenschicht durch Wind oder Wasser. Dadurch gehen keine Nährstoffe verloren und die Bodenfruchtbarkeit bleibt erhalten.

Starker Wind wird Dank des stufig aufgebauten Waldrandes über den Wald hinweg geleitet und kann die Bäume somit nicht so stark angreifen. Auch das Innenklima im Wald wird dadurch positiv beeinflusst, da die Feuchtigkeit bei Windstille besser gehalten wird.

Weitere Informationen zur Gestaltung von Waldrändern finden Sie in diesem PDF des Landesforstbetriebes Brandenburg. Kontaktieren Sie dazu Ihren Forstexperten und klären Sie mit ihm auch, ob für die Waldrandgestaltung Ihres Waldes eventuell sogar eine finanzielle Förderung in Frage kommt.

 

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