Baum des Jahres 2019 - Die Flatter-Ulme

Seit 1989 wird in Deutschland jedes Jahr der Baum des Jahres gekürt. So soll auf den Wert der Bäume für uns Menschen aufmerksam gemacht werden. Die Flatter-Ulme wurde durch die Dr. Silvius Wodarz Stiftung zum Baum des Jahres 2019 gekürt.

Baum des Jahres - Flatter-Ulme
Baum des Jahres 2019 - Flatterulme
© A. Roloff

Die zumeist in östlichen Teilen Deutschlands anzutreffende Flatter-Ulme hat ihr natürliches Verbreitungsgebiet vorwiegend in Osteuropa. Sie ist jedoch bei uns auch an Rhein und Donau zu finden. Im Süden Europas kommt sie fast gar nicht vor. Sie ist an das Leben am Wasser gewöhnt, was sie zu einem wichtigen Baum der Flussauen macht. Auch mit trockeneren Bedingungen kommt sie zurecht und wird deshalb schon seit langer Zeit von vielen neben der Linde als Alleebaum geschätzt.

Als einziges einheimisches Gehölz bildet die Flatter-Ulme vor allem auf Nassstandorten Brettwurzeln aus, die ihr zusätzliche Stabilität verleihen. Die urig anmutenden Wurzeln erinnern an jene in fernen Regenwäldern.

Ihren Namen hat die Flatter-Ulme von ihren an langen Stängeln hängenden Blüten und Früchten, die ab Frühling im Wind “flattern”.

Besonders macht die Flatter-Ulme, dass sie anders als ihre zwei heimischen Verwandten die Berg- und Feld-Ulme, nicht anfällig gegenüber der sogenannten Ulmenkrankheit ist. Diese wurde vor gut hundert Jahren schon durch den Holzhandel aus Ostasien nach Europa gebracht. Der Pilz führte in den letzten Jahren zum Absterben vieler Berg- und Feldulmen, indem er Wasserleitungsbahnen, die Lebensadern der Bäume, verstopft und so verantwortlich für das Austrocknen der Kronen ist.
Da der Überträger des Pilzes, der Ulmensplintkäfer, die Flatter-Ulme weitestgehend in Ruhe lässt, bleibt diese verschont. Ihre Rinde unterscheidet sich in ihrem Aufbau stark von der ihrer zwei Verwandten und ist deshalb nicht interessant für ihn. Gänzlich kann man eine Infektion jedoch nicht ausschließen. Die Reaktionen der Flatter-Ulme sind aber mit denen der anderen beiden Ulmenarten nicht vergleichbar.
Das gibt Anlass in ihr einen Baum der Zukunft zu sehen, der in vielerlei Hinsicht in Natur und Stadt weiterhin seinen Platz finden sollte. In Deutschland wird der Baum in vielen Gebieten als sehr selten angesehen, was ihn zusätzlich schützenswert und für Pflanzvorhaben interessant macht.

Weitere Informationen zum Baum des Jahres finden Sie hier: Baum des Jahres

 

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