Rund um's Brennholz

Brennholz ist wieder modern. Nachdem gegen Ende des letzten Jahrhunderts das Heizen mit Holz ein Auslaufmodell zu sein schien, ist heute ein ganz anderer Trend wahrnehmbar: Immer mehr Menschen in Mitteleuropa greifen wieder zur Holzheizung. Doch diese Entwicklung sollte auch kritisch hinterfragt werden. Egal ob Sie finanzielle Aspekte oder Kaminromantik treiben, in diesem Artikel erfahren Sie alles zum Thema Brennholz.

Gestapeltes Brennholz

Die Verwendung von Brennholz hat aber besonders im privaten Rahmen auch andere Gründe: Ein Holzfeuer im Kamin verbreitet eine ganz besondere Stimmung und auch der Gedanke, sich selbst mit Brennstoff zu versorgen scheint viele Menschen heute wieder zu reizen.

Neben vielen weiteren Themen finden Sie in diesem Artikel auch:

Quellen für Brennholz

Es gibt viele Quellen für Kaminholz. Im ländlichen Raum wird es häufig von Privatpersonen produziert und verkauft. Auch in Baumärkten und von Händlern im Internet kann man es beziehen. Doch worauf sollten Sie beim Kauf von Brennholz achten?

Worauf Sie beim Kauf von Brennholz achten sollten

Grundsätzlich ist die Herkunft des Brennholzes wichtig. Idealerweise stammt das Holz aus Ihrer Nähe, um unnötige Transportwege zu vermeiden. Wird das Holz über größere Strecken transportiert kann das schnell mehr Energie verbrauchen als letztendlich im Brennholz gespeichert ist. Hinsichtlich des Klimaschutzes ist das eine katastrophale Bilanz. Und auch hinsichtlich des Naturschutzes können Probleme bestehen. So gibt es insbesondere in Osteuropa noch immer illegalen Holzeinschlag. Dabei können sowohl qualitativ hochwertige Bäume zu Brennholz verarbeitet, als auch Schutzgebiete geschädigt werden. Achten Sie daher immer auf die Herkunft Ihres Brennholzes. Auch – oder insbesondere – wenn Sie es im Baumarkt oder im Internet kaufen.

Achten Sie beim Vergleich von Brennholzangeboten auch auf die angegebene Maßeinheit, denn es gibt verschiedene Maßeinheiten für Brennholz wie zum Beispiel Ster und Klafter. Mehr zu den Unterschieden erfahren Sie in dem Artikel Maßeinheiten für Holz.

Das Spalten von Brennholz macht viel Arbeit, ist aber wichtig, damit das Holz richtig trocknen kann.
Das Spalten von Brennholz macht viel Arbeit, ist aber wichtig, damit das Holz richtig trocknen kann.

Brennholz selbst gemacht

Eine gute Alternative, die allerdings mit einigem Aufwand verbunden ist, ist das eigenständige Schlagen von Brennholz. Natürlich besitzt nicht jeder einen eigenen Wald, weshalb Brennholz oft auch im Landeswald, also dem Wald im Eigentum des jeweiligen Bundeslandes, geschlagen werden darf. Richten Sie sich dafür an die zuständige Forstverwaltung oder den Eigentümer eines Privatwaldes, um die Erlaubnis zu erhalten.

Forstleute sprechen bei Privatpersonen, die ihr eigenes Brennholz schlagen möchten, von “Brennholzselbstwerbern”. Der zuständige Förster zeigt Ihnen, wo Sie welches Holz schlagen dürfen. Er achtet dabei in der Regel besonders darauf, dass nur solches Holz als Brennholz genutzt wird, welches nicht für die Verarbeitung zu dauerhaften, höherwertigen Produkten geeignet ist. Dies gilt auch für Brennholz aus Ihrem eigenen Wald: Achten Sie auf die  Qualität des Holzes, um finanzielle Einbußen zu vermeiden.

Sie sollten das Brennholz als eine Chance sehen, qualitativ schlechtes Holz zu nutzen und dabei die gesunden und hochwertigen Bäume zu fördern.

Mehr zum Thema Holzqualität erfahren Sie in dem Artikel Holzqualität und Holzsortierung.

Fluch und Segen beim selbst geschlagenen Brennholz ist, dass es drei Mal wärmt: beim Fällen, beim Spalten und beim Verbrennen – Unterschätzen Sie nicht, wie viel Arbeit Sie mit dem eigenen Brennholz haben. Doch genau in der Bewegung an der frischen Luft und dem guten Gefühl nach getaner Arbeit liegt für viele Selbstwerber der Reiz am eigenen Brennholz.

Was ist nötig für das eigene Brennholz?

Aber was benötigen Sie, um Ihr eigenes Brennholz zu schlagen? Wie zuvor erwähnt, können Sie Brennholz in der Regel im Landeswald schlagen. Fragen Sie dafür in der Forstverwaltung nach. Dafür müssen Sie das Holz dann natürlich bezahlen und genau auf die Anweisungen des zuständigen Försters achten. Dieser verlangt von Brennholzselbstwerbern grundsätzlich, dass sie die vorgeschriebene Schutzausrüstung tragen und einen Kettensägenschein vorweisen können. Einen Kettensägenschein erhalten Sie nach dem Absolvieren eines entsprechenden Kurses. Anbieter solcher Kurse wie auch Kontaktdaten zuständiger Förster finden Sie in unserem Waldmarktplatz. Diese Vorgaben sollten Sie in jedem Fall auch im eigenen Wald beachten, denn die Arbeit mit Kettensägen ist gefährlich.

Brennholz richtig trocknen

Wie wird Brennholz am besten getrocknet? Zuerst sollte Brennholz möglichst im Winter geschlagen werden. Dann ist der Wassergehalt im Holz am geringsten. Sind Sie dennoch gezwungen im Sommer zu fällen, gibt es eine alte Methode, Holz im Wald vorab zu trocknen: Der Baum wird als Ganzes samt Krone im Wald liegen gelassen, bis die Blätter oder Nadeln vertrocknen. Durch die große Oberfläche des Laubes verdunstet viel Wasser, das dem Holz entzogen wird. Bei Nadelbäumen, die ihre Nadeln im Winter noch tragen, können Sie diese Methode auch im Winter praktizieren. Sind die Blätter oder Nadeln vertrocknet, können Sie das Holz in handliche Stücke sägen und abtransportieren. Dabei ist auch von Vorteil, dass das vorgetrocknete Holz etwas leichter ist, als frisch gefälltes.

Wenn Sie das Holz nicht im eigenen Wald schlagen, sollten Sie ein derartiges Vorhaben natürlich mit dem Waldeigentümer absprechen. Außerdem sollten Sie regelmäßig überprüfen, ob der liegende Baum im Wald nicht von Schädlingen wie dem Borkenkäfer befallen wird: Finden sich Löcher in der Rinde, muss diese so schnell wie möglich entfernt werden. Das geht mit einem sogenannten “Schäleisen” oder einem “Ziehmesser”. Alternativ können Sie das Holz aus dem Wald abtransportieren, wobei Sie es dann mindestens mehrere 100 Meter vom Wald entfernt lagern sollten, zum Beispiel offen auf einer Wiese oder einem Feld. Sonst können sich die Schädlinge schnell vermehren und die anderen Bäume im Wald schädigen. Kontaktieren Sie in so einem Fall deshalb auch Ihren Forstexperten, um weitere Schäden zu vermeiden.

Ist das Holz in handlichen Stücken nach Hause transportiert, sollte es möglichst bald gespalten werden, denn gespaltenes Holz trocknet deutlich schneller. Danach sollte das Holz trocken aber luftig gelagert werden. Selbst bei idealen Bedingungen dauert das richtige Trocknen von Brennholz zwei bis drei Jahre. Verheizt man es zu früh, rächt sich dies im Nachhinein: Feuchtes Holz hat nicht nur einen geringeren Heizwert, es verbrennt auch unvollständig, das heißt es “schwelt”. Hierdurch entsteht deutlich mehr Holzteer, welcher sich dann an Ihrem Ofen und Kamin ablagert, zu Reinigungskosten führt oder im schlimmsten Fall einen Kaminbrand hervorrufen kann. Das Gleiche passiert im Übrigen auch, wenn Sie Ihr Holz bei zu geringer Sauerstoffzufuhr verbrennen.

Hydraulische Holzspalter sparen Arbeit
Hydraulische Holzspalter sparen Arbeit

Welches Holz eignet sich als Brennholz?

An und für sich können Sie jedes Holz verbrennen. Verschiedene Hölzer unterscheiden sich aber in ihrem Brennwert, also der Menge an Energie, die beim Verbrennen freigegeben wird und in einigen anderen Eigenschaften. Grundsätzlich haben schwere Hölzer wie Buchen- oder Eichenholz einen höheren Brennwert als leichte Hölzer, wie das der Pappel oder der Weide. Im Mittelfeld liegen die Hölzer von Kiefer und Fichte. Dafür trocknen viele leichte Hölzer etwas schneller und sind leichter zu verarbeiten.

Doch nicht nur der Brennwert spielt eine Rolle. So ist die Birke vor allem ein beliebtes Kaminholz, weil ihr Holz besonders gleichmäßig brennt und dabei kaum Funken entstehen. Außerdem kann man ihre Rinde wunderbar verwenden um ein Feuer zu entfachen. Die Birkenrinde brennt intensiv wie Papier, aber deutlich länger. Einige andere Hölzer wie das der Kiefer und der Fichte sind beliebt, weil sie beim Verbrennen einen angenehmen, harzigen Duft verströmen. Experten wählen deshalb schwere, langsam und gleichmäßig brennende Laubhölzer wie Buche oder Eiche und legen ein Stück Fichte bei. Dies versprüht den charakteristischen Duft und sorgt zudem für ein sehr atmosphärisches Knistern und Knacken des Feuers.

Ein wärmendes Holzfeuer im Kamin
Ein wärmendes Holzfeuer im Kamin sorgt an kalten Wintertagen auch für eine gemütliche Atmosphäre.
© Photo von rawpixel

Der Brennwert verschiedener Hölzer im Vergleich

In der folgenden Tabelle finden Sie den Brennwert verschiedener Hölzer im Vergleich. Innerhalb der einzelnen Holzarten kann der Brennwert schwanken, weshalb die Werte nur als grobe Orientierung dienen sollten.

Holzart lufttrocken Heizwert (in kWh/kg) Heizwert (in Wh/Rm)
Buche 4,2 2000
Esche 4,2 2000
Eiche 4,2 2000
Birke 4,2 1900
Lärche 4,3 1800
Kiefer 4,3 1600
Fichte 4,3 1400
Heizöl 12 10000
Quelle: Wikipedia
  • Warum erst seit einigen Jahren wieder mit Holz geheizt wird
    Noch vor wenigen Jahrzehnten heizte in Deutschland fast niemand mehr mit Holz. Der wichtigste Grund dafür war vermutlich der Preis, denn Holz hat einen relativ geringen energetischen Wert. Gleichzeitig hat es einen hohen Materialwert, weil es zu Produkten wie Papier, Sperrholz, Brettern, Bauholz und Möbeln verarbeitet werden kann. Und während der Preis für Holz als Brennstoff lange relativ hoch war, konnten Endverbraucher mit fossilen Brennstoffen wie Kohle und Öl lange Zeit sehr günstig heizen - bei einem deutlich höheren Energiegehalt.

    Nach und nach stiegen die Preise für Kohle und Öl jedoch. Die Holzpreise hingegen verzeichneten zeitweise deutliche Einbrüche, wodurch das Heizen mit Holz finanziell wieder interessant wurde. Hinzu kam, dass im Rahmen der Energiewende die energetische Nutzung von Holz als erneuerbarer Energieträger gefördert wurde. Im Ergebnis nahm die energetische Nutzung von Holz wieder deutlich zu, sowohl in Privathaushalten als auch in Heizkraftwerken.

    Auf der finanziellen Seite lässt sich mit Holz auf dem Weg der stofflichen Verwertung mehr Geld verdienen. Außerdem bleibt das klimaschädliche CO₂ im Rahmen der stofflichen Verwertung, wie beispielsweise in Holzhäusern, sehr langfristig gespeichert. Dies hilft aktiv beim Klimaschutz! Deshalb sollte die Nutzung von Holz als Energieträger auf qualitativ schlechtes Holz begrenzt sein, welches nicht für die lohnenswerte Weiterverarbeitung zu dauerhaften Produkten geeignet ist.

    Im privaten Rahmen hat die Verwendung von Brennholz aber auch noch andere Gründe. So verbreitet ein Holzfeuer im Kamin eine ganz besondere Stimmung. Auch die Idee, sich selbst mit Brennstoff zu versorgen, scheint viele Menschen heute wieder zu reizen. Holz im eigenen Wald zu schlagen und damit nach getaner Arbeit den eigenen Feierabend zu beheizen, das ist etwas sehr Ursprüngliches und sicher für viele verlockend.

Informationen zu den Maßeinheiten für Brennholz und eine Umrechnungstabelle finden Sie im Artikel Maßeinheiten für Holz.

 

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