Baum des Jahres 2020 - Die Robinie

Auch dieses Jahr wurde durch die  Dr. Silvius Wodarz Stiftung eine Baumart zum Baum des Jahres 2020 gekürt. Vor allem in Zeiten langanhaltender durch den Klimawandel bedingter Trockenheit und starker Zerreißproben für viele unserer Baumarten ist es wichtig, auf den Wert der Bäume hinzuweisen und ihnen eine Stimme zu geben. Dies geschieht dieses Jahr, indem die Stiftung die Robinie, eine eigentlich in Nordamerika beheimatete Art, als Gewinnerin hervorgehen lässt.

Fiederblätter Baum des Jahres 2020 - Robinie

Die Gewöhnliche Robinie heißt mit lateinischem Namen auch Robinia pseudoacacia. Der lateinische Name gibt Aufschluss darüber, dass die Robinie der nordafrikanischen Baumart Akazie recht ähnlich, jedoch nicht mit ihr zu verwechseln ist. Die Namen Scheinakazie oder Falsche Akazie sind demnach auch gebräuchlich.

Wie die Akazie weist auch die Robinie Stacheln und Fiederblätter auf und bildet im Aufbau ähnliche Früchte aus. Beide Baumarten stammen zwar aus derselben Pflanzenfamilie, unterscheiden sich in der Unterfamilie aber, weil ihre Blüten stark voneinander abweichen.

Heute ist die Robinie weltweit eine der am meist gepflanzten Baumarten. So stehen beispielsweise in China schon mehr Bäume dieser Art als in ihrer Heimat Amerika – zumeist aber in Plantagen. Bei uns traf man sie nach ihrer Einbürgerung vor einigen Jahrhunderten wegen ihrem anschaulichen Äußeren vorerst nur als Parkbaum und auf Alleen an. In den Wäldern wurde sie erst im Laufe der Zeit ein Nachbar unserer heimischen Bäume – als nicht heimische Baumart aber nicht immer zum Wohle aller.

Baum des Jahres 2020 - Robinie

Eigenschaften der Robinie

Durch ihr hartes Holz weist die Robinie exzellente Brenneigenschaften auf und wuchs dadurch schnell in ihrer Beliebtheit. Hinzu kommt, dass sie sehr gut mit kargen trockenen Verhältnissen zurechtkommt und gleichzeitig mit starkem Wachstum in den ersten Jahrzehnten punktet. Auf den kargen Böden spielt sie nämlich einen beeindruckenden Kniff für sich aus: Ihr ist es möglich an ihren Wurzeln eine Symbiose mit sogenannten Rhizobien einzugehen – Knöllchenbakterien, die Stickstoff im Boden binden und ihr zur Verfügung stellen.

In der Forstwirtschaft in Deutschland spielt die Robinie eine untergeordnete Rolle, auch wenn sie sich auf sandigen Böden, wie sie beispielsweise in Brandenburg zu finden sind, häufig in das Waldbild integriert. Da sie selten qualitativ hochwertiges Stammholz aufweist, jedoch berühmt für die Dauerhaftigkeit ihres Holzes ist, findet sie primär Anwendung im Außenbereich beispielsweise als Pfahlholz von Zäunen. Vorsicht gilt jedoch als Material zur Einzäunung von Tieren, da das Holz und die Rinde der Robinie für zum Beispiel Pferde giftig ist.

Als licht- und wärmeliebende Art ist es relativ aufwändig die Robinie im Mischwald zwischen unsere heimischen Baumarten zu pflegen. Sie muss regelmäßig freigestellt werden, um nicht von anderen Bäumen überwachsen zu werden. Die dadurch entstehenden Kosten sollten jedoch auch in Zukunft immer auch in Relation zum Nutzen der Baumart stehen. Wer aber weiß schon, welche Antworten die Robinie mit ihren Eigenschaften im Zuge des fortschreitenden Klimawandels noch liefern kann, sofern sie in gute waldbauliche Konzepte eingebettet ist. Wir bleiben gespannt!

Weitere Informationen zum Baum des Jahres finden Sie hier: Baum des Jahres

 

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